Handwerksgrün Rheinland-Pfalz und Saarland bringt den Lehmbau ins Gespräch

Am 20.5. fiel der Startschuss für die Regionalgruppe Rheinland Pfalz und Saarland des Vereins Handwerksgrün (in Gründung) – mit einem Thema, das gerade auch in unserer Region großes Potential hat: dem Lehmbau.
 „Zement ist energieintensiv in der Herstellung und später schwer zu recyceln, Lehm dagegen ist örtlich verfügbar, schont Ressourcen und kann beliebig oft wiederverwendet werden. In der Herstellung benötigt er wenig Energie. Der natürliche Baustoff ist außerdem angenehm zu verarbeiten und gibt keine Schadstoffe ab.“ so Gerd Meurer, Vorstandsmitglied des Dachverbands Lehm e.V., der mit diesem Einstieg die Gäste der Onlineveranstaltung direkt auf den Kern der Sache stoßen konnte. Es folgte ein so kurzer wie anschaulicher Querschnitt in 30-jährige Praxiserfahrung im Lehmbau. Lehm, der zum Teil sogar in Baugruben abfällt, hält auch einige baubiologische Lösungen für die Wohnqualität bereit.
 Danach gab es ausgiebig Zeit zum Austausch: Handwerksgrün-Sprecherin Astrid Hilt interessierte sich für die konkrete Umsetzung. „Die Bauwende kann nur voran kommen, wenn wir im Handwerk sie in die Häuser und Wohnungen bringen“ so Hilt. Martin Schmitt konnte als Ortsbürgermeister von Monreal in der Eifel die Erfahrungen teilen, die er in seiner Amtsstube im historisch restaurierten Monrealer Rathaus bereits machen konnte. Schmitt und Hilt sind für die Koordination der Regionalgruppe verantwortlich. Fragen wie „Weshalb wird der lokale Lehm nicht stärker genutzt?“ oder, „Wie können wir Nachwuchs für den Lehmbau und insgesamt für das Handwerk gewinnen?“ kamen ebenso zur Sprache wie Gedanken zur kommunalpolitischen Situation „Wieso spielt der Lehmbau in der kommunalen Vergabe noch immer keine Rolle?“.
 
Es waren Vertreter*innen aus dem Handwerk und aus den Grünen Landesverbände der Region dabei. Markus Glöckner, Landesinnungsmeister der Steinmetze im Saarland, interessierte sich als Restaurator im Handwerk insbesondere für den Einsatz des Lehmbaus in der Denkmalpflege. „Bei uns kommt dieser Baustoff noch nicht so häufig zum Einsatz.“ wunderte sich der erfahrene Handwerksmeister, und interessierte sich konkret für die Fortbildung zur Fachkraft Lehmbau, die in diesem Jahr erstmalig auch im vom Hochwasser geschädigten Ahrtal durchgeführt wird.


 „Der Verein Handwerksgrün hat es sich zum Ziel gemacht, die gemeinsamen Interessen von nachhaltigem Handwerk und Grüner Politik zusammen zu bringen.“ so die beiden Koordinator*innen.
 Dass dieses Ziel heute erreicht worden ist, konnte man an der zusammenfassenden Bemerkung von Biggi Meyreis ableiten, die sowohl Schatzmeisterin des Landesvorstands der rheinland-pfälzischen Grünen, als auch Kassenwartin von Handwerksgrün ist: „Wir reden immer von Mobilitäts- und Energiewende. Nachdem im Bausektor neben immensem Rohstoffverbrauch auch ein Großteil des Kohlendioxids und 55% der bundesweiten Abfälle verursacht werden, brauchen wir auch eine Bauwende. Dabei fällt dem Handwerk eine bedeutende Rolle zu, die wir mit mit unserem Verein unterstützen wollen.“
 
 
 Sowohl bei Handwerksgrün e.V.i.G. als auch beim Dachverband Lehm e.V. sind neue Mitglieder herzlich willkommen.


 Interessierte können sich über die Webseiten erkundigen, und in Kontakt treten über
 handwerksgruen.de – info@handwerksgruen.de
 dachverband-lehm.de/verband/mitgliedschaft – dvl@dachverband-lehm.de

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